Holzbauten in Blockbohlenbauweise haben eine lange Tradition und sind heute weit verbreitet.
Das
Bauprinzip eines Blockhauses wird für Bauten unterschiedlichster Größe
angewandt, von der Hundehütte bis zum mehrstöckigen Hotelgebäude.
Die
Wände eines Blockhauses werden grundsätzlich aus horizontal verbauten
langen Holzteilen gebildet, die an den Ecken des Gebäudes durch eine
formschlüssige Verbindung fixiert werden.
Die ursprünglichste Form
für ein Blockhaus ist das Naturstammhaus. Der Wandaufbau besteht aus
ausgesuchten Baumstämmen die an der Unterseite auf volle Länge halbrund
ausgearbeitet werden. Während in früheren Zeiten ein Blockhaus in
Naturstammbauweise mit Äxten und weiteren Handwerkzeugen hergestellt
wurde, ist heute die Motorkettensäge das Hauptwerkzeug des
Naturstammhaus-Bauers.
Bei diesem speziellen Blockhaus werden auch heute noch entrindete und
ansonsten naturbelassene Baumstämme verwendet. Ein Naturstammhaus wird
an seiner Produktionsstätte komplett Stamm für Stamm zusammengebaut. Die
einzelnen Stämme werden nummeriert, wieder abgebaut und dann an den
endgültigen Aufstellungsort transportiert.
Bei weiterentwickelten
Bauformen des Naturstamm-Blockhauses werden die Flanken der Stämme
gerade gesägt (kanadisches Blockhaus) oder die Stämme auf großen
Spezial-Fräsmaschinen kreisrund gefräst.
Die überwiegende Zahl der
heute angebotenen Blockhäuser wird aus Blockbohlen mit rechteckigem
Querschnitt und Nut und Feder hergestellt.
Bei einem aus Blockbohlen mit Nut und Feder gefertigten Blockhaus kommt
als Ausgangsmaterial ausschließlich industriell getrocknete Sägeware zum
Einsatz. Die auf Rechteckquerschnitt zugesägten Bohlen werden in einem
Arbeitsgang auf einem 4-Seiten-Hobelautomaten komplett mit Nut und Feder
gehobelt. Auch für ein kleines Blockhaus sollte die Materialstärke der
fertigen Blockbohle über 40 mm liegen, da bei schwächeren Holzstärken
keine qualitativ befriedigende Eckverbindung hergestellt werden kann.
Bis
zu einer Wandstärke von 70 mm wird in der Regel Massivholz verwendet,
ab 90 mm Wandstärke kommen auch Leimholzbohlen, meist mit stehender
Leimfuge zum Einsatz.
Für ein Blockhaus sollte grundsätzlich nur qualitativ hochwertiges
Holz verwendet werden. Da die Außenwände über die gesamte Lebensdauer
durch Sonne und Regen einer starken Bewitterung ausgesetzt sind, müssen
bestimmte Qualitätskriterien unbedingt eingehalten werden: langsam
gewachsene Hölzer mit hoher Festigkeit, möglichst kleine und nur fest
eingewachsene Äste, behutsame Trocknung um starke Rissbildung zu
vermeiden.
Diese genannten Qualitätsmerkmale sind gerade auch für ein
kleineres Blockhaus, und sei es auch nur ein kleines Gerätehaus für
untergeordnete Zwecke, entscheidend für die Lebensdauer. Gerade bei
einem Blockhaus mit geringerer Wandstärke führen Fehlstellen im Holz zu
Undichtigkeiten und somit zu gefährlichen Feuchtigkeitsschäden.
Für
ein gutes Blockhaus dürfen nur Wandbohlen und Deckenbalken mit geringer
Formtoleranz zum Einsatz kommen. Stark verdrehte oder durchgebogene
Wandblockbohlen sind bei der Produktion bzw. Qualitätskontrolle
auszusondern.
Bei Beachtung der wesentlichen Qualitätskriterien kommen die spezifischen Stärken eines Blockhauses voll zur Geltung:
Ein Blockhaus zeichnet sich durch eine hohe Lebensdauer und
Robustheit aus. Das ist sicher einer der Gründe warum sich diese
Bauweise über hunderte von Jahren behauptet hat. Neue
Bearbeitungsverfahren, der Einsatz von hochwertigen Maschinen anstelle
einfacher Handwerkzeuge haben neue Entwicklungen im Blockhausbau möglich
gemacht. So wurden immer wieder neue Formen der Eckverbindung
(Verkämmung) entwickelt, die Nut- und Federsysteme immer weiter
verfeinert.
Das Grundprinzip eines Blockhauses ist jedoch immer
gleich geblieben, auch wenn Architektur und Design moderner
Blockhäusergelegentlich erst auf den zweiten Blick die Verwandtschaft
mit Ihren Vorläufern erkennen lassen.